Mama & Papa haben Corona
Kurz vor Weihnachten 2021 hat uns nach fast 2 Jahren das Corona Virus erwischt. Plötzlich in Isolation und Quarantäne. Die täglichen Corona-Statistiken waren nicht mehr nur eine Zahl. Nein, wir waren ein Teil davon, potenziell ansteckend und eine Gefahr für Andere.
Was tun, wenn nur die Eltern mit Corona infiziert sind?
Nach den PCR-Tests stellte sich heraus, dass nur wir Eltern positiv sind. Die Kinder waren negativ und sollten dies natürlich auch bleiben. Doch wie isoliert man sich als Eltern in der Familie, ohne die Kinder zu sehr zu verängstigen. Zumal man selber auch mit den Folgen der Erkrankung zu kämpfen hat. Hier hätte ich mir dringend mehr Support gewünscht. Wieso gibt es keine Tipps oder Stellen an die man sich in so einem Fall wenden kann. Was wäre passiert, wenn mein Mann und ich schlimmere Verläufe gehabt hätten. Das hat mich wirklich sehr beschäftig und mir auch Angst gemacht.
Ruhig bleiben, die Situation erklären und bei den Kindern um Verständnis bitten.
Das war unser Weg, wie wir den Kindern die neue Situation erklärt haben. Natürlich flossen Tränen der Sorge. Wie kann es sein, dass plötzlich Mama und Papa krank sind. Unser mittleres Kind braucht viel Nähe und Struktur und genau diese beiden Punkte „mussten“ wir erst einmal reduzieren. Ich habe versucht, ganz ruhig mit den Kindern zu sprechen. Zu erklären, dass sowohl Mama als auch Papa geimpft sind. Dass es uns gut geht und wir uns trotzdem ausruhen müssen. Wir haben versucht das Beste daraus zu machen. Für die Kinder haben wir ein Matratzenlager gebaut, so dass alle 3 zusammen schlafen konnten. Gegessen haben wir in Etappen bzw. nach einer Weile getrennt und mit Abstand. Natürlich wurde viel gelüftet. Auch beim Homeschooling haben wir immer das Fenster offen gehabt, so dass die Ansteckungsgefahr geringer war.
Corona-Erkrankung mit Kindern ist echt anstrengend.
Selbst mit Impfung ist eine Corona-Erkrankung anstrengend für den Körper. Corona und Kinderbetreuung zusammen hat uns an unsere Grenzen gebracht. Auch die Tatsache, dass wir unterschiedlichste Informationen vom Gesundheitsamt bekommen haben, wie wir mit den negativ getesteten Kindern umgehen sollen. Laut Gesundheitsamt hätten wir die Kinder wieder in die Schule und Kita geben können. Trotz unserer Erkrankung. Das erschien uns völlig absurd und wir haben uns in Rücksprache mit Kita und Schule dagegen entschieden.
Wir haben diese Entscheidung für die Gesundheit der Anderen getroffen. Für unsere Genesung wäre es sicherlich besser gewesen, die Kinder nicht im Haus zu haben.
Unterstützung von Familie und Freunden während der Corona Isolation.
In dieser Zeit haben wir ganz viel Liebe und Unterstützung von unserer Familie und Freunden erfahren. Für uns wurde gekocht, eingekauft, Dinge erledigt. Selbst einen Weihnachtsbaum hätten sie für uns gekauft. Wir waren unglaublich dankbar und auch stolz, so tolle Menschen um uns zu haben.
„Wie kann ich helfen“ das ist eine Frage, die nicht nur in Corona-Zeiten aktuell ist. Jede Situation erfordert ggf. unterschiedliche Hilfe. So war für uns ein frisches Brot vom Bäcker eine große Hilfe. Eine Freundin, die auch schon an Corona erkrankt war, hat es uns einfach vor die Tür gelegt. Sie wusste, dass es genau die Kleinigkeiten sind, die in der Quarantäne nicht mal schnell gekauft werden können.
Frauen im Wochenbett geht es häufig ähnlich. Gerade in der Zeit des Ankommens, Ausruhens, Kräftetankens sind Angebote wie „ich bringe dir etwas zu Essen vorbei“ so toll.
Was uns die Zeit vereinfach hat:
- gutes Netzwerk
- Hilfe annehmen bzw. gezielt Freunde nach Hilfe fragen
- Wocheneinkauf über Lieferdienst wie REWE, EDEKA und Co. machen
- hochwertige Fertiggerichte
- Grüne Kiste liefert frisches Obst & Gemüse
- Thymian-Tee (hat mein Mann literweise getrunken)
- tolle Hörspiele für die Kinder
- TV-Zeiten verlängert (wir mussten uns einfach ausruhen)
- Omas, die mit den Schulkindern über ZOOM lernen
- Großeltern und Freunde, die per Telefon den Kindern vorgelesen haben
14 Tage Corona Isolation und Quarantäne.
Am 25.12.21. endete meine Isolation, die meines Mannes schon etwas früher. Wir haben es tatsächlich geschafft, die Kinder nicht anzustecken und konnten so alle zusammen mit ganz viel Nähe und Kuscheln Weihnachten verbringen. Das war eigentlich das schönste Geschenk für uns alle.
Im Nachgang hat sich dann noch das Gesundheitsamt gemeldet und eine nachträgliche Quarantäne für die Kinder ausgesprochen.
Die genannten Produkte sind nur Beispiele und keine Werbung. Es handelt sich um einen Erfahrungsbericht