Rezept für das Wochenbett: Karotten-Kokos-Suppe. Wärmt, stärkt, heilt.
In meinem Wochenbett gab es so Zeiten, da ging gar nichts mehr. Ich spreche hier nicht von den Nächten, denn zum Glück habe ich zwei Kinder, die ab Tag 5 angefangen haben, durchzuschlafen. Eher musste ich sie wecken damit sie Nachts noch eine Portion Milch tranken.
Aber – dafür hatte ich dann den ganzen Tag Highlife. Tagsüber geschlafen haben die beiden eher weniger, maximal 3 Stunden am Stück (klingt viel, aber wenn man mit Kinder anglotzen und schlafen beschäftigt ist, sind 3 Stunden ein Wimpernschlag!) und es wurde von Woche zu Woche zusehends weniger.
Aber zurück zu unserer Tagesparty. Mit zwei Kindern, die unter Umständen abwechselnd schreien oder auch einfach nur quaken, ist so ein Tag irgendwie unentspannt. Es geht schon am Kleiderschrank los – wie of stand ich heulend davor weil mir nichts passte, die Kinder quakten, ich mich nicht konzentrieren konnte, Hunger hatte, mich dick und hässlich fühlte, die Stilleinlage (die gute von Lansinoh) nicht hielt nachdem ich gerade ein Outfit gefunden hatte, mit dem ich für den Tag Leben konnte, die Haare zwar immer noch nichts saßen… solche Tage eben.
Und wenn dann auch noch meine Hebamme um halb zwei in der Tür stand, mit der ich den Deal hatte, dass ich bis 13 Uhr gefrühstückt haben sollte, die Uhr aber bereits 13:10 anzeigte und ich noch nicht mal in die Nähe des Kühlschranks gekommen bin, dann war Holland in Not, Polen offen und meine Welt ging kurz unter.
FRÜHSTÜCK BIS 13 UHR – DAS WAR DER DEAL
Aber – was hilft in diesen Momenten? Bei mir war es immer Essen. Gutes Essen, das mir einen warmen Bauch macht (auch bei 30 Grad Aussentemperatur), das meine Seele streichelt und mich stärkt für den Tag.
Ein Klassiker in meinem Wochenbett-Vorrat war eine Karotten-Kokos-Suppe, die ich eigentlich immer im Gefrierfach hatte (ab Woche 5). Hätte mir vorher jemand gesagt, wie wichtig Suppen im Wochenbett sind, ich hätte unser kleines Gefrierfach NUR damit gefüllt. Und das unserer Nachbarn auch. Weil: zum Kochen kam ich in den ersten vier Wochen gar nicht. Und das erste, (ok – das war gelogen, das erste waren Nudeln mit Tomatensauce), aber das zweite, was ich gekocht habe, war diese Suppe. An einem Samstag für meinen Mann und mich, und weil man ja nie weiß wann das Grauen erwacht (sorry, Mädels), habe ich mich für etwas sehr schnelles entschieden. bzw. für das was wir im Kühlschrank hatten.
SUPPE GEHT IMMER, GEHT SCHNELL UND KANN RICHTIG VIEL FÜR DICH TUN.
Herausgekommen ist diese Karotten-Kokos-Suppe, die so herrlich samtig ist, so viel besser wird, je öfter man sie aufkocht und man Unmengen davon kochen kann und easy peasy einfrieren und wieder auftauen kann. Und weil man einfach alles noch dazu essen kann: Brot, Fleisch, Krabben, Fisch – oder einfach eine Handvoll Nüsse, die ja sowieso extrem gut sind um schnell mal Energie zu bekommen.Das Rezept habe ich für euch aufgeschrieben, fühlt euch aber bitte frei zu variieren und Karotten gegen Kürbis oder anderes Gemüse auszutauschen! Gerade jetzt vom Winter haben wir so viel tolles, regionales Gemüse, das sich hervorragend für Suppen eignet.
Herzlichst,
Christin
Das Rezept für 4 Portionen:
600g Karotten
1/2 Knollensellerie
1 kleines Stück Ingwer
400ml Kokosmilch
1 EL Kokosöl
Salz, Pfeffer
Die Karotten und den Sellerie schälen und in grobe Stücke schneiden. Ingwer schälen und fein hacken. Kokosöl in einem großen Topf erhitzen, Ingwer anbraten, dann das Gemüse dazugeben und unter Rühren anbraten bis das Gemüse Farbe angenommen hat.
Jetzt die Kokosmilch dazugeben und die Suppe für ca. 20 Minuten kochen. Sobald das Gemüse gar ist, die Suppe mit einem Pürierstab fein mixen. Mit Salz, Pfeffer und – wer mag – etwas Kreuzkümmel abschmecken.
Das macht die Karotte für Dich:
Die Karotte sollte eigentlich in keiner Küche fehlen. Sie ist ein guter Transporteur von Carotin, einer Vorstufe des Vitamin A (wichtig für Haut, Schleimhäute und Augen, insbesondere für die Nachtsicht). In der Schwangerschaft haben wir einen erhöhten Bedarf an Vitamin A, in der Stillzeit sogar fast einen doppelten Bedarf! Deshalb sollten werdende Mütter und Stillende ihren Carotin-Verbrauch nach oben schrauben (durch Karotten, roter Paprika, Tomaten, Brokkoli oder Aprikosen).
Wichtig: Karotten immer mit etwas Fett zubereitet, damit das Carotin vom Körper aufgenommen werden kann.